
Krankheiten
Wie halte ich meinen Kampffisch gesund?
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Arttypische Haltung
Einzelhaltung sowie ein artgerecht gestaltetes Aquarium bieten schon mal gute Voraussetzungen für ein langes, zufriedenes Leben. Stress, falsche Ernährung oder mangelnde/übertriebene Wasserhygiene zählen zu den Hauptursachen für Krankheitsausbrüche.
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Sauberkeit / Gute Wasserqualität
Alle 7-10 Tage sollte ein Teilwasserwechsel von 30-50% durchgeführt werden, um abgestorbene Pflanzen- oder Futterreste zu entfernen und die Keimdichte zu senken.
Die nitrifizierenden Bakterien, welche die Schadstoffe abbauen, die durch den Stoffwechsel von Fischen und Pflanzen entstanden sind, befinden sich primär im Filterschwamm und im Bodengrund; das Filtermaterial sollte daher nur gereinigt oder ausgetauscht werden, wenn der Durchfluss oder die Filterleistung deutlich nachlassen. Werden Filter und Bodengrund zeitgleich gereinigt - z.B. bei einem Umzug -, wird ein Grossteil dieser wichtigen Bakterien entfernt und das Gleichgewicht gestört. Ist das Aquarium bereits bewohnt, muss insbesondere der Nitritwert im Auge behalten werden (Vergiftungsgefahr!).
Regelmässige Wasserwechsel sollten das Mittel der ersten Wahl sein, um Krankheiten aber auch übermässiger Algenbildung vorzubeugen oder zu bekämpfen.
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Richtige Fütterung
Eine ebenso wichtige Rolle bei der Gesunderhaltung der Tiere spielt das richtige Futter. Besonders geeignet ist Lebend- oder Frostfutter (vor dem Füttern gründlich abspülen!) sowie spezielles Granulat mit hohem Proteinanteil. Nach Bedarf kann das Futter (funktioniert am besten mit Granulat) auch mit zusätzlichen Vitaminpräparaten (bspw. JBL Atvitol) angereichert werden.
Haltungsfehler
Vergiftungen
Krankheitsbild:
Bei drohender Vergiftung werden die Tiere blass und atmen sehr schnell. Oft "hängen" sie dabei permanent an der Oberfläche. Tiere, die bereits an einer Vergiftung verstorben sind, zeigen oft ein weit aufgerissenes Maul.
Mögliche Ursachen:
Eine Vergiftung, beispielsweise durch Nitrit oder Ammoniak, kann immer dann dem Aquarienbewohner drohen, wenn ein Ungleichgewicht im Aquarium entstanden ist (Bsp.: die Einfahrphase wurde nicht abgewartet, Gabe von Medikamenten direkt ins Aquarium oder zeitgleiche Reinigung des Bodengrund und des Filters).
Behandlung:
Besteht auch nur der Verdacht einer drohenden Vergiftung, sollte umgehend ein grosser Wasserwechsel (mind. 80%) vorgenommen werden. Starter- oder Filterbakterien aus einem bereits eingefahrenen Aquarium können helfen, das Gleichgewicht schneller wieder herzustellen.
Schwimmblasenprobleme / -schädigung
Krankheitsbild:
Der Betta ist nicht mehr in der Lage, seinen Auftrieb durch Entleeren oder Aufblasen der Schwimmblasenkammer zu kontrollieren; er kann nicht mehr richtig schwimmen, hält sich vorwiegend am Boden auf. Beim Versuch zu schwimmen, sinkt der hintere Teil immer wieder ab oder "kippt" zur Seite. Das Erreichen der Oberfläche fällt schwer.
Mögliche Ursachen für vorübergehende Probleme:
- Verdauungsprobleme; frisst das Tier zu viel oder zu schnell, kann der Magen so stark anschwellen, dass er gegen die Schwimmblase drückt. Auch Verstopfungen oder das Schlucken von Luft (wie es bei den Labyrinthfischen häufiger vorkommt) können ähnliche Folgen haben.
- Zu tiefe Wassertemperatur; ist die Wassertemperatur im Aquarium zu niedrig, verlangsamt sich auch der Verdauungsprozess. Dies kann dazu führen, dass die Nahrung den Magen-Darm-Trakt verstopft und Druck auf die Schwimmblase ausübt.
- Schock; der Betta erleidet einen Schock durch plötzliche, starke Temperaturschwankungen oder Veränderung der Wasserwerte
Mögliche Ursachen einer permanenten Schädigung:
- Vergrösserte Organe; Manchmal können sich die Bauchorgane des Fisches vergrössern (bspw. durch Zysten oder Wucherungen in Leber oder Niere) und die Funktion der Schwimmblase beeinträchtigen.
- Parasitäre oder bakterielle Infektion; Seltener können bakterielle oder parasitäre Infektionen die Schwimmblase des Bettas angreifen und zu einer Entzündung führen. In diesem Fall ist der Kot des Bettas nicht dunkelbraun und fest, sondern fadenförmig und von blasser Farbe.
- Physisches Trauma; Der Betta verletzt sich im Becken (bleibt beispielsweise in der Deko oder im Filter stecken), springt aus dem Becken oder wird beim Transport fallen gelassen, was zu einer Verletzung der Schwimmblase führt
Behandlung:
Ursache beseitigen;
- den Betta mind. 3 Tage nicht füttern
- Wasserstand auf max. 10 cm herabsetzen, den Betta hierfür ggf. in ein separates Gefäss/Box setzen
- minimale, besser gar keine Strömung
- Keimdichte senken; mind. 50% Wasserwechsel durchführen (auf Temperatur und Werte achten!) sowie Huminstoffe einbringen
- Salz; die Zugabe von Salz kann helfen, Schwellungen zu reduzieren, die Schleimhautproduktion zu fördern und die allgemeine Immunfunktion zu verbessern.
- Temperaturerhöhung; bei Verdauungsproblemen oder parasitärem Befall kann eine langsame (!) Erhöhung der Temperatur auf 30 Grad zusätzlich helfen
Ist die Schwimmblase nicht dauerhaft geschädigt, sollte sich bereits nach 24 Stunden eine deutliche Besserung zeigen. Sollte auch nach 2 Tagen keine Besserung zu sehen sein, ist die Schwimmblase vermutlich dauerhaft geschädigt und das Tier sollte fachmännisch erlöst werden.
Gasbläschenkrankheit
Krankheitsbild:
Auf und unter der Haut (gut erkennbar z.B. im Auge, an den Flossen und an den Kiemen) haftende Gas(-luft)bläschen, hervorquellende Augen, ungewöhnliches Schwimmverhalten; die Fische taumeln und wirken orientierungslos
Mögliche Ursachen:
Oftmals ist ein grosser Wasserwechsel mit gashaltigem Wasser oder eine Überdüngung mit Flüssigdünger, also durch Gasübersättigung mit Stickstoff, Ursache des Problems. Die dem Wasser zugeführten Bläschen setzen sich dann auf und in den Tieren ab, können Gewebeteile regelrecht aufschäumen und Blutgefässe verstopfen.
Behandlung:
Eine kurzzeitig eingebrachte Membranpumpe kann helfen, betroffene Tiere sterben allerdings meist nach kurzer Zeit. Um eine Gasübersättigung zu vermeiden, sollte gashaltiges Wasser daher einige Stunden vor dem Wasserwechsel in einem Eimer/Fass (gut belüftet) abstehen - alternativ lässt man es mit einer Brause im hohen Bogen vorgängig in einen Eimer regnen, so entweicht bereits ein Grossteil des Gases.
Falsche Ernährung
Krankheitsbild:
Der Betta ist zu dünn/dick, setzt den Kot nicht richtig ab oder frisst nicht.
Mögliche Ursachen:
Ungeeignetes Futter, zu viel / zu wenig Futter (tendenziell wird eher zu viel gefüttert).
Behandlung:
Fütterungsmenge anpassen, ggf. Futter wechseln, abwechslungsreich füttern. Bei Verstopfungen / Problemen mit Kot absetzen sollte einige Tage nichts gefüttert werden. Gefüttert werden sollte jeweils nur so viel, wie das Tier sofort aufnehmen kann.
Starke pH-Veränderung ("Säure-/Laugenkrankheit")
Krankheitsbild:
Übermässige Schleimbildung der Haut, auch Atemnot, Flossenschäden und -entzündungen
Mögliche Ursachen:
Einsatz von pH-senkenden /-erhöhenden Mitteln, grössere Wasserwechsel mit deutlich "härterem" oder "weicherem" Wasser.
Behandlung:
Einsatz von div. Mitteln genaustens dosieren, Tiere langsam (tröpfchenweise) auf Veränderungen vorbereiten, Wasserwerte testen.
Bauchwassersucht / Aszites
Krankheitsbild:
Im fortgeschrittenen Stadium kommt es zu einer Entzündung der inneren Organe/Organversagen; Wassereinlagerungen sorgen für einen aufgeblähten Bauch. Wird häufig von weiteren Symptomen wie Schuppensträube, Glotzaugen und Geschwüren begleitet.
Mögliche Ursachen:
Bauchwassersucht ist genau genommen keine eigenständigen Krankheit, sondern ein Symptom, das bei unterschiedlichen Krankheiten auftreten kann. Sie wird häufig mit der bakteriellen/infektiösen Bauchwassersucht verwechselst, bei der es sich allerdings um eine seuchenartige Erkrankung handelt, die vorwiegend Speisekarpfen betrifft. Auslöser hierfür sind höchstwahrscheinlich Bakterien und Viren.
Während der Fischkörper (zumindest bei fast allen Knochenfischen) eine Salzkonzentration von ca. 0,7 bis 0,9% aufweist, sind es im Aquarium nur ca. 0,01 bis 0,03%. Vor allem Leber, Niere und Kiemen sind dafür zuständig, dass das Salz im Körper gehalten wird und das einströmendes Wasser wieder heraus befördert wird. So ist es nicht verwunderlich, dass ein Leber und Nierenschaden als Hauptursache der Bauchwassersucht ausgemacht werden kann.
Hierfür kann es wiederum eine Vielzahl von Gründen geben;
- falsche Fütterung (verdorbenes Futter, zu viel Futter/Verfettung)
- zu geringe Salzkonzentration
- Leber- oder Nierenschädigung durch Medikamente
- Vergiftungen (insbesondere durch Ammoniak, Nitrit, Kupfer, Blei etc.)
- Chronischer Sauerstoffmangel
- nur bei Weibchen; Geschwüre am Eierstock, Laichverhärtung (Legenot)
- Darmwürmer und/oder -Flagellaten
- Vibrio oder Pseudomonas Bakterien (z.B. aufgrund schlechter Wasserhygiene)
Behandlung:
Ursache ermitteln - je nach dem kann bspw. durch Salzbäder dem Tier noch geholfen werden, in der Regel ist jedoch keine Heilung mehr möglich. Betroffene Tiere, die bereits die Nahrungsaufnahme eingestellt haben, sollten schnellstmöglich erlöst werden.
Bakterielle Infektionen
Bakterielle Glotzaugenkrankheit
Krankheitsbild:
Auge schwillt an (quillt regelrecht hervor) und bekommt einen milchigen Belag
Mögliche Ursachen:
Wie bei anderen bakteriellen Infekten sind auch hier die Ursachen vielfältig. Ein möglicher Grund kann eine vorgängige Verletzung des Auges mit anschliessendem Infekt sein, aber auch ein genereller bakterieller Infekt. Glotzaugen können auch Begleiterscheinungen von anderen Krankheiten sein.
Behandlung:
Frühzeitig erkannt bestehen (je nach Ursache) gute Heilungschancen. Eine medikamentöse Behandlung (bspw. mit Sera Bactopur oder Aquarium Münster Virumor) wirkt hier am besten. Um die Vermehrung der Bakterien zusätzlich zu hemmen, kann die Wassertemperatur (langsam!) auf 22-23 Grad herabgesetzt werden.
Bakterielle Flossenfäule
Krankheitsbild:
Die Flossen franse aus, Flossenränder können milchig oder gerötet sein, wird gern mit der Flossenschmelze verwechselt.
Mögliche Ursachen:
Mangelde Wasserhygiene / zu hohe Keimdichte, bakterielle Unverträglichkeit (oftmals bei Importtieren), bakterieller Infekt. Flossenfäule kann auch eine Begleiterscheinung eines parasitären Befalls sein
Behandlung:
Vermehrte Wasserwechsel, um die Keimdichte zu senken. Natürliche Heilmittel sind im Anfangsstadium sehr wirksam, bei stärkerem Befall sollte medikamentös (bspw. mit Sera Bactopur oder Aquarium Münster Virumor) behandelt werden. Die Flossen können sich - bei entsprechender Behandlung - wieder vollständig erholen.
Schuppentaschenenzündung
Krankheitsbild:
Bei dieser Krankheit stehen die Schuppen - meist im Kopf- oder Flankenbereich - stellenweise ab
Mögliche Ursachen:
Grund hierfür ist meist eine vorgängige Verletzung an der betroffenen Stelle mit anschliessend bakterieller Infektion.
Behandlung:
Vermehrte Wasserwechsel, um die Keimdichte zu senken. Natürliche Heilmittel sind im Anfangsstadium sehr wirksam, bei stärkerem Befall sollte medikamentös (bspw. mit Sera Bactopur oder Aquarium Münster Virumor) behandelt werden.
Columnaris ("Maulpilz")
Krankheitsbild:
Meistens bildet sich innert weniger Stunden ein dichter, weisser Belag auf der Haut, beginnend im Maul. Rasch entwickelt sich daraus eine Pilzinfektion mit blutunterlaufenen Stellen am ganzen Körper. Das Tier sinkt zu Boden, atmet nur noch schwach und stirbt in der Regel innert 24 Stunden.
Mögliche Ursachen:
Columnaris ist ein agressiver Bakterienstamm der Myxo- sowie Flexibakter. Grund für einen massives Ausbrechen ist meist Stress durch falschen Besatz / Überbesatz, unpassende Wasserwerte oder krasse Temperaturschwankungen.
Behandlung:
In der Regel kaum Heilungschancen. Wenn der Infekt sofort erkannt wird, kann mit starken (verschreibungspflichtigen) Medikamenten ein Behandlungsversuch unternommen werden.
Mycobakteriose ("Fischtuberkulose")
Krankheitsbild:
Bei dieser Erkrankung kann der Betta verschiedene Symptome zeigen, eine Diagnose ist daher oft sehr schwierig; von Abmagerung, schwarzen/braunen Flecken am Körper, Hautentzündungen, bis hin zu Hautgeschwüren oder gar Tod ohne erkennbare Ursache.
Mögliche Ursachen:
Die Mycobakterien kommen in jedem fast jedem Aquarium vor. Auch finden sich die Bakterien an/in gesunden Fischen; gem. neuen Studien sind bis 80% aller Fische von Mykobakterien befallen. Zu einem Ausbruch kommt es allerdings nur bei sehr ungünstigen Haltungsbedingungen (v.a. Stress und/oder vitaminarme Ernährung). Die Mycobakteriose ist hochansteckend und kann sich direkt von Fisch zu Fisch, aber auch über den Bondengrund ausbreiten. Im Bodengrund, Mulm, an Pflanzen, Dekorationsgegenständen usw. können Mykobakterien lange überleben. Die Fischtuberkulose kann so immer wieder neu ausbrechen, sobald sich die Lebensbedingungen der Fische verschlechtern.
Behandlung:
Erkrankte Tiere können nicht wirksam behandelt werden. Optimale Haltungsbedingungen, eine abwechslungsreiche Ernährung sowie regelmässige Wasserwechsel sind hier die beste Vorsorge. Durch die vorsorgliche Zugabe von Salz (1/2 TL / 20 Liter) kann die Keim- und Bakteriendichte gesenkt werden.
Äussere Parasiten (Ektoparasiten)
Ankerwürmer
Krankheitsbild:
Ankerwürmer können mit blossem Auge erkannt werden. Zu sehen sind sind gräulich wirkende Stiftchen, welche an Körper und Flossen der Tiere haften. Betroffene Tiere scheuern sich übermässig an Gegenständen oder auf dem Bodengrund. In späteren Stadien magert das Tier ab. Flossenklemmen ist ein Zeichen von Unwohlsein und wird bei fast allen Arten von Wurmbefall gezeigt.
Mögliche Ursachen:
Ankerwürmer treten sehr selten auf und kommen vorrangig in Gartenteichen vor. Sie können aber auch durch neue Pflanzen, fremdes Aquarienwasser oder Lebendfutter eingeschleppt werden.
Behandlung:
Eine medikamentöse Behandlung bspw. mit JBL Aradol Plus oder Aquarium Münster Argumor macht den Würmern den Gar aus. Wie bei allen Medikamenten gilt auch hier, Behandlungsanweisung genaustens beachten! Da ein Wurmbefall für das betroffene Tier sehr kräftezehrend ist, ist während der Behandlung nochmals besonders auf eine ausgewogene Ernährung zu achten (ggf. Vitaminpräparat zufüttern).
Oodinium, ugs. "Samtkrankheit")
Krankheitsbild:
Viele kleine, gelbliche Pünktchen (Zysten) auf der Haut (durch Anleuchten des Tieren scheint dieses golden zu schimmern), im Anfangsstadium Flossenklemmen, später können diese auch verkleben, Farbverlust, oft vermehrtes Scheuern an Gegenständen oder am Bodengrund, Fressunlust im Endstadium
Mögliche Ursachen:
Werden oftmals durch neue Tiere eingeschleppt, durch Stress oder schlechte Wasserwerte geschwächte Tiere sind besonders anfällig
Behandlung:
Eine medikamentöse Behandlung bspw. mit JBL Oodinol, ESHA Exit oder Aquarium Münster Odimor ist sehr wirksam. Die Behandlung sollte zwingend im Haltungsbecken durchgeführt werden, um auch frei schwimmende Parasiten zu bekämpfen. Durch die Zugabe von Huminstoffen kann die verletzte Schleimhaut zusätzlich geschont werden. Da dieser Parasit ursprünglich aus dem Meer stammt, ist von Salzbehandlungen dringend abzusehen.
Ichthyophtirius, ugs. Ichthyo ("Weisspünktchenkrankheit")
Krankheitsbild:
Betroffene Fische sind mit kleinen, gut erkennbaren weissen Punkten übersäht. Sie werden lethargisch und langsamer, zeigen vermehrtes Scheuern an Gegenständen oder am Bodengrund, Fressunlust und Flossenklemmen. In einem späteren Stadium kann sich dann die Schleimhaut der Fische ablösen. Der Parasit setzt sich auch gerne in den Kiemen ab, was zu einer erschwerten Atmung führt, betroffene Fische halten sich daher oft auch an der Wasseroberfläche auf. Unbehandelt führt Ichthyo sehr häufig zum Tod der Fische.
Mögliche Ursachen:
Stress, bspw. durch falschen Besatz / Überbesatz, unpassende Wasserwerte oder krasse Temperaturschwankungen. Ichthyophthirius ist ein klassischer Schwächeparasit; er wird dann aktiv, wenn das Immunsystem seines Wirtes bereits geschwächt ist. Der Parasit kann mit Kauf eines bereits befallenen Fisches oder kontaminierter Pflanzen eingeschleppt werden, kann aber auch ohne vorgängige Veränderung auftreten; manchmal haben Fische einen sog. okkulten Befall, d.h., sie tragen einige wenige Parasiten bereits mit sich herum, die durch ein gutes Immunsystem zuvor jedoch in Schach gehalten werden konnten.
Behandlung:
Medikamentöse Behandlung bspw. mit ESHA Exit, Sera Protazol, Sera Costapur oder Aquarium Münster Faunamor. Zur Vermehrung bilden die Parasiten Schwärmer aus, die aus der Schleimhaut auswandern und sich im Aquarium verteilen. Es ist daher wichtig, den gesamten Besatz zu behandeln und die Behandlung ggf. zu wiederholen.
Innere Parasiten (Endoparasiten)
Frässkopfwürmer
Krankheitsbild:
Die Würmer hängen aus dem After des betroffenen Tieres und sind gut erkennbar, es magert stark ab und wirkt apatisch. Der Kot ist oftmals nicht dunkel, sondern gelblich-weiss.
Mögliche Ursachen:
Können durch Lebendfutter oder mit dem Kauf eines bereits befallenen Tieres eingeschleppt werden.
Behandlung:
Bei rechtzeitiger medikamentöser Behandlung mit bspw. Sera Nematol, JBL Nedol oder JBL Flubendoll (verschreibungspflichtig!) können die Parasiten bekämpft werden. Das Medikament soll dabei wiederholt eingesetzt werden, um auch die später geschlüpften Würmer abzutöten. Unterstützend kann Dr. Bassleer’s Garlic zugefüttert werden.
Trichodina
Krankheitsbild:
Parasit nicht erkennbar, vermehrtes Scheuern an Gegenständen oder am Bodengrund
Mögliche Ursachen:
Werden oftmals durch neue, bereits befallene Tiere oder Pflanzen aus Becken, in denen befallene Tiere lebten, eingeschleppt.
Behandlung:
Medikamentöse Behandlung mit ESHA Exit, Sera Protazol, Sera Costapur oder Aquarium Münster Faunamor.
Schuppenwürmer
Krankheitsbild:
Vermehrtes Scheuern an Gegenständen oder am Bodengrund, einzelne Schuppen wirken weisslich-milchig und stehen stellenweise ab
Mögliche Ursachen:
Werden oftmals mit dem Kauf eines bereits befallenen Tieres eingeschleppt, durch Stress oder schlechte Wasserwerte geschwächte Tiere sind besonders anfällig
Behandlung:
Medikamentöse Behandlung bspw. mit Sera Tremazid oder Tremazol (bei starkem Befall).
Haarwürmer
Krankheitsbild:
Betroffene Tiere magern stark ab und färben sich dunkel. Sie zucken öfters oder "kratzen" sich mit ihren Pectoralen. Im fortgeschrittenen Stadium krümmt sich die Wirbelsäule, die Haltung wirkt steif. Der Kot ist weiss oder gallertartig. Eine weitere Begleiterscheinung kann Flossenfäule sein.
Mögliche Ursachen:
Eine geringe Anzahl Haarwürmer trägt nahezu jeder Fisch in sich. Für gesunde Tiere stellen diese jedoch keine Gefahr dar. Stress, andere Krankheiten, übertriebene oder mangelhafte Wasserhygiene können einen Betta jedoch schwächen und eine massive Vermehrung der Würmer begünstigen. Das Immunsystem des betroffenen Tieres schafft es dann nicht mehr, den Parasiten zu bekämpfen.
Behandlung:
Medikamentöse Behandlung bspw. mit Sera Nematol.
Fadenwürmer
Krankheitsbild:
Von blossem Auge nicht erkennbar, Tiere magern trotz guter Fütterung stark ab
Mögliche Ursachen:
Werden oftmals durch neue Tiere eingeschleppt, durch Stress oder schlechte Wasserwerte geschwächte Tiere sind besonders anfällig
Behandlung:
Medikamentöse Behandlung mit ESHA Exit, Sera Protazol, Sera Costapur oder Aquarium Münster Faunamor.
Kiemenwürmer
Krankheitsbild:
Die Kiemen stehen permanent ab und können nicht mehr ganz verschlossen werden. Je nach Art hängen die Parasiten aus den Kiemen heraus und sind von Auge erkennbar. Die Atmung ist erschwert, betroffene Tiere atmen daher schneller und angestrengter. Typisch für diesen parasitären Befall ist die auffallende Schreckhaftigkeit des betroffenen Tieres sowie schnelles Umherschiessen im Aquarium. Im fortgeschrittenen Stadium laufen die Kiemen blutig an, die Tiere werden blass und magern ab.
Mögliche Ursachen:
Der Parasit wird in der Regel eingeschleppt, entweder durch den Kauf eines bereits befallenen Tieres oder durch mit Eiern kontaminierte Pflanzen.
Behandlung:
Medikamentöse Behandlung bspw. mit Sera Tremazid oder Aquarium Münster Argumor.
Sonstige Krankheiten / gesundheitliche Probleme
Laichverhärtung
Krankheitsbild:
Weibliche Tiere werden trotz normaler Fütterung extrem dick, die Laichpapille quillt sichtbar hervor, je nach Färbung sind die Eier gut erkennbar.
Mögliche Ursachen:
Überfütterung (v.a. mit proteinreichem Futter), häufiger (Sicht-)kontakt mit männlichen Artgenossen, missglückte Verpaarung
Behandlung:
Fasten (mehrtägige Futterpause), Temperatur auf 28 Grad erhöhen, Verpaaren
Flossenschmelze
Krankheitsbild:
Rückgang des Flossengewebes, wird oft mit der Flossenfäule verwechselt; anders als bei der Flossenfäule sind bei der -schmelze die Flossenränder allerdings glatt und nicht gerötet,
Mögliche Ursachen:
Von der Flossenschmelze sind oftmals Langflosser mit viel Flossengewebe wie Halfmoon oder Rosetail betroffen. Über die Ursachen ist man sich hierbei noch nicht ganz einig, man geht jedoch davon aus, dass ein Nährstoffmängel durch falsche oder einseitige Fütterung aber auch unpassende Wasserwerte den Geweberückgang begünstigen. Insbesondere bei Importtieren, welche in sehr weichem Wasser aufgezogen wurden, scheint die Wasserhärte eine nicht unwesentliche Rolle zu spielen. Es gibt zudem Hinweise darauf, dass die Krankheit auch erblich bedingt sein könnte.
Behandlung:
Je nach Ursache kann sich das Flossengewebe wieder regenerieren. Eine ausgewogene Ernährung ist hierbei besonders wichtig; die Zugabe von Vitaminen ins Wasser (z.B. Easy Life Voogle oder Microbe-lift Vitaminos) und/oder aufs Futter (z.B. Sera Fishtamin) sowie das Verschneiden des Leitungs- mit Osmosewasser zur Senkung der Wasserhärte können helfen.
Tumore / Geschwulste
Krankheitsbild:
Tumore auf der Schuppensicht sind einfach zu erkennen; es bildet sich ein kleiner Knoten auf der Haut, welcher mit der Zeit sichtbar wachsen kann
Mögliche Ursachen:
Tumore sind unberechenbar und können bei jedem Betta aufkommen. Oftmals sind jedoch Fische des Farbschlags "Dragon" betroffen, aber auch "Copper"-Varianten und andere Metallicfarben neigen häufiger zur Tumorbildung.
Behandlung:
Keine Behandlung möglich. In der Regel kann ein Betta auch mit einem Tumor noch lange weiter leben. Hier liegt es in der Verantwortung des Halters, das Tier rechtzeitig und fachmännisch zu erlösen, sollte es durch den Tumor eingeschränkt werden oder andere Krankheitssymptome zeigen.
Naturheilmittel und ihre Wirkung
Huminstoffe
Huminstoffe sollten in keinem Betta-Aquarium fehlen. Sie wirken sich nicht nur positiv auf das Wohlbefinden der Fische aus, sondern fördern auch die Vitalität von Wirbellosen und sogar Pflanzen. Fische, die aus sehr weichen Gewässern stammen, sind erst durch Huminstoffe überhaupt in der Lage, andere Mineralien aufzunehmen. Um Huminstoffe ins Aquarium zu bringen, können verschiedenen Naturprodukte wie bspw. Erlenzapfen oder getr. Seemandelbaumblätter (auch Buchen-, Eichen-, Ahorn-, Kastanien- oder Birkenlaub geeignet) verwendet werden. Sobald die Blätter anfangen zu zerfallen, sollten sie ersetzt werden. Ebenso wirksam und erst noch ergiebiger sind flüssige Huminstoffepräparate wie bspw. Dennerle Humin Elixier, Easy-Life Catappa-X oder GlasGarten Liquid Humin+. Im Gegensatz zu den Naturprodukten verfärben diese das Wasser nicht.
Anwendungsgebiet:
Huminstoffe können den pH-Wert im Aquarium stabilisieren und die Keimdichte senken. Sie wirken antibakteriell, beugen Verpilzungen und können den Heilungsprozess bei bakteriellen Infekten oder Entzündungen beschleunigen. Allgemein stärken sie das Immunsystem der Aquariumbewohner und fördern deren Verdauung, indem sie Gifte und Schwermetalle im Darm binden und einen Schutzfilm auf der Darmwand bilden.
Salz
Meer- oder Kochsalz (ohne Fluorid) ist ein bewährtes Naturheilmittel bei verschiedenen Problemen. Es wirkt desinfizierend und hilft dem Fisch bei der Bildung neuer Schleimhaut. Bei der Dosierung für Salzbäder ist Vorsicht geboten; richtig eingesetzt wirkt es vitalisierend, eine zu hohe Dosis stört allerdings den Wasser- und Ionenhaushalt des Fisches.
Anwendungsgebiet:
Leichte bakterielle Infekte, bei vielen Arten von Ektoparasiten, Schleimhautproblemen, Flossenfäule, zur Senkung der Keimdichte, bei auffällig häufigem Scheuern oder Verpilzungen. Salz sollte immer vorgängig in einem kleinen Behälter in Wasser aufgelöst werden, bevor es ins Aquarium gegeben wird.
Achtung! Nicht bei offenen Wunden oder Oodinium anwenden.
Knoblauch
Knoblauch kann gut als Futterzusatz (bspw. Dr. Bassleer’s Garlic) verabreicht werden und wirkt verdauungsfördernd und unterstützend bei der Bekämpfung verschiedener Endoparasiten.
Anwendungsgebiet:
Verdauungsprobleme (weisser Kot), Befall mit Endoparasiten
Ceylon-Zimt
Ebenfalls ein hilfreiches und unterschätztes Naturheilmittel ist der Ceylon-Zimt. Die Zimtstangen können ganz direkt ins Aquarium gegeben werden und wirken als starkes Fungi- sowie Bakterizid. Nach ca. 5 Tagen sollten sie entfernt und ein Wasserwechsel vorgenommen werden. Bei Bedarf kann die Anwendung wiederholt werden.
Anwendungsgebiet:
Bakterizid und Fungizid; Bakteriellen Infektionen, Schleimhautprobleme und (Laich-)Verpilzungen
Temperatur (-veränderungen)
Bakterien vermehren sich bei höheren Temperaturen schneller; eine Senkung der Temperatur auf 22-23 Grad kann daher bei bakteriellen Infekten helfen, diesen zu stoppen. Parasiten hingegen mögen es gar nicht zu warm und vertragen Temperaturen über 28 Grad nur schlecht; eine Erhöhung der Temperatur auf 30-32 Grad kann bei parasitärem Befall helfen, diese schneller los zu werden.
Wichtig! Eine Temperatursenkungen oder -erhöhung kann eine entsprechende (medikamentöse) Behandlung unterstützen, sollte allerdings sehr langsam (max. 2 Grad/Tag) vorgenommen werden, um allfällige Temperaturschäden zu vermeiden. Vor allem bei Jungtieren ist jedoch Vorsicht geboten und insbesondere von einer Temperatursenkung abzuraten.
Anwendungsgebiet:
Kann bei der Bekämpfung von bakteriellen oder parasitären Infektionen unterstützend wirken.













































